Schlagwort: Tagebuch

Das Schauspiel von Wirklichkeit und Traum

Irgendwoher hallt ein Tropfen, als Erinnerung an den vorübergezogenen Regen und das leise Knirschen von Kieselsteinen unter Gummisohlen. Der Himmel leuchtet mystisch im gedämpften Orange des Sonnenuntergangs. Es sind Momente wie diese, welche den Alltag aushebeln, um die Welt von neuen Empfindungen zu zeichnen.

Alles ist wie es ist, die letzten Tage, die letzten Monate. Das Fenster öffnet sich und alles, was war, verschwindet hinter einem Vorhang der Unwirklichkeit; wie ein Traum, an den man sich am Morgen noch vage zu klammen versucht, nur um ihn in den Farben der scheinbaren Wirklichkeit zu verlieren.

Wer sind wir wirklich, während wir unserem Streben nachsinnen? Was ist unser Zweck, während die Welt ihren Weg geht, ganz gleich, was wir zu beeinflussen versuchen?

So sehr wir uns auch dagegenstellen mögen, so geht doch jeden Morgen die Sonne auf und jeden Abend der Mond. Die Welt dreht sich weiter, während wir in Sorgen versinken, uns in Gelüsten verlieren, in einem vorübergehenden Glücksgefühl schwelgen. Wie sieht die Wahrhaftigkeit aus, hinter all diesen Illusionen?

Die Ehre, den Sinn des Lebens jemals zu verstehen, wird uns wohl kaum je vollumfänglich zuteil. Doch in kurzen Momenten lässt vielleicht ein Wellen vom Vorhang ein Gefühl erhaschen. Ein kurzer Anflug von Verstehen, dessen Nachhauch wir auf der Wange fühlen.

Wie man etwas zum Leben erweckt – oder der Traum vom gross sein

„Bitte das Licht etwas dimmen. Der Kopf muss zum Kleinen zeigen. Es soll gerade gefüttert werden. Ja, genau so!“

Ich war unheimlich aufgeregt! Es war mein allererster Auftrag für ein Shooting. Nun, das ist natürlich super und ich freute mich schon seit Tagen darauf! Das Ganze hatte nur einen Haken: Ich bin absolute Anfängerin. Ich habe keine Erfahrung, kaum Wissen, nur einfache naive Freude an der Fotografie und eine Spiegelreflexkamera.

Natürlich konnte und wollte ich kein Geld verlangen. Die Chance als solches war mir bereits Lohn genug. Und das Beste: meine Models waren keine Menschen. Sie konnten also nicht motzen: „Neee, geht gar nicht, hier sieht man einen Pickel!“ Oder: „Du kriegst mich sowieso nie gut auf ein Foto, ich bin nicht fotogen!“ Also, ein grosser Pluspunkt für jemanden mit der Unsicherheit eines Anfängers!

Ich tänzelte also insgesamt 3 Stunden lang mit meiner Kamera und Stativ um eine kleine Bühne. Es war eine schöne und lehrreiche Erfahrung!

Nun fragst Du dich vielleicht, um was es sich bei diesem Shooting überhaupt handelte?

Etwas unheimlich Tolles! – Ein Puppentheater mit Tieren, die «Zwergebühni» (http://screenignition.ch/zwergebuehni/). Diese sollte eine neue Homepage bekommen und ich durfte die Fotos dafür machen. Von mir sind die Startbilder, die Impressionen zu den Theaterstücken «Ä bsunderi Nacht» und «De letschti Öpfel» und sonst noch ein paar vereinzelte.

Um eine Ahnung zu haben, um was es überhaupt ging, war ich bereits für die Vorstellung vor Ort. Ich wollte wissen, wie die Tiere sind, wenn sie „leben“.

Es war dunkel im Raum. Die Kinder flüsterten sich gegenseitig ihre Aufregung zu und manche Eltern kicherten leise vor sich hin. Süss, wie die Kleinen sich von einer fiktiven, offensichtlich gespielten Welt, mitreissen lassen.

Die Puppenspielerinnen stellten sich vor. Sie fragten die Kinder, wieso sie beim Spielen schwarze Handschuhe tragen. Einer wusste es und rief ganz aufgeregt: „Damit man Dich nicht sehen kann!“

Der Vorhang öffnete sich. Ein wunderschöner, farbiger Märchenwald kam zum Vorschein. Verschiedene Waldtiere erwachten zum Leben, reckten und streckten sich, sangen und fütterten ihre hungrigen Kinder. Eine heile Welt. Doch das soll nicht lange so bleiben.

Das Mausekind mit dem weissen Fell war traurig. Es sah nicht wie seine graue Mutter aus und lief weg. Es fühlte sich schon gross und erwachsen. Doch wohin mochte es gehören? Wo war sein „wirkliches“ Zuhause? Es machte sich auf die Suche.

Puppentheater Mäuse Geschichte

Es war still, trotz der ca. 100 Menschen im Raum. Die hellen Stimmen der Puppenspielerinnen redeten klar und hauchten den Tieren ihre eigene Lebendigkeit ein. Ein kleines, verzaubertes Schulzimmer, versunken in der Märchenwelt.

Immer wieder wischte ich mir ein paar Tränen aus den Augen. Ganz unauffällig, hoffentlich. Irgendwie fühlte ich mich ziemlich doof. Ich weinte vor Rührung, wegen einem Puppentheater! Und das mit 24! Nun, ich schiebe es darauf, dass die Spielerinnen die Tiere und ihre Geschichte so lebendig hinbekommen, dass man mit etwas Herz kaum anders kann. Oder geht das wirklich nur mir so?

Es war ein Abend voller Gefühl mit Lerneffekt. Für die Kleinen sicherlich durch die Geschichte und ihre Moral. Ich selbst habe beim nachfolgenden Shooting auch eine Menge gelernt und gute erste Erfahrungen gesammelt. Das Ergebnis ist bestimmt weit entfernt von professionell. Aber immerhin kann es sich sehen lassen.

Das Puppenspiel und die Fotografie haben doch etwas gemeinsam: Durch beides wird versucht, etwas zum Leben zu erwecken. Beim Spiel sind es die Puppen, bei der Fotografie die Bilder. Beides erzeugt Lebendigkeit aus etwas Statischem.

Von Bankkarten und magnetischen Handtaschen

Ein richtiges Schmuckstück! Endlich hatte ich die perfekte Handtasche gefunden. Genau die richtige Grösse für eine Brieftasche, ein Smartphone und den Lieblings-Lippenstift. Und das Ganze auch noch Aktion!

Die Freude hielt genau eine Woche lang an. Dann war meine Bankkarte hin. Der Chip funktionierte noch, aber Bargeld gab es keines mehr. Ein paar nervenaufreibende Tage folgten. Ein Gang zur Bank zu unmöglichen Öffnungszeiten, kein Bargeldbezug und das Auswendiglernen vom neuen Pin sorgten immer wieder für Stress. Das Schlimmste aber war der fehlende Kaffee im Geschäft. Meine Pads waren alle und das Bargeld für den Kauf davon gleicher massen.

Endlich hatte ich die neue Karte, kannte den Pin und hatte wieder Bargeld. Genau eine Woche lang. Die ganze Odyssee begann von neuem und mir wurde klar, was das Problem sein musste.

Meine geliebte neue Tasche! Natürlich, die starken Magnete vom Verschluss, daran hatte ich beim Kauf nicht gedacht. Nun, da gibt es wohl nur eine Lösung – es muss eine neue Tasche her. Oder?

Beim erneuten Besuch auf der Bank erhielt ich spannende Informationen:

Scheinbar kann man manchmal an Automaten anderer Banken als der, von der die Karte ist, trotz dem kaputten Magnetstreifen Bargeld beziehen. Beim Bezug an solchen Fremdautomaten werden die Karten scheinbar über den Chip gelesen. (Ausprobiert habe ich das allerdings noch nicht.)

Und was ich auch nicht wusste: Es gibt extra Hüllen, die  eine Karte vor dem Einfluss von Magneten schützen können. So eine habe ich netterweise beim zweiten Besuch bei der Bank gratis bekommen, damit ich meine hübsche Tasche weiterhin benutzen kann. Muss man auch erst wissen.

Träumen von der Realität

Manche Tage scheinen Puzzles zu sein, zusammengewürfelt aus der Wirklichkeit und dem Traum der letzten Nacht. Du stehst auf, gehst zum Kühlschrank und willst das Frühstücks-Joghurt heraus nehmen. Eines dieser leckeren mit Beeren und Crispies. Du freust sich schon beinahe seit dem Aufwachen darauf. Doch dann kommt die grosse Enttäuschung: Da ist gar kein Joghurt! Du hast nur davon geträumt und hast das Bild davon so real in Erinnerung behalten, dass Du geglaubt hast, es sei Realität.

Ich mag diese Tage absolut nicht. Meistens generieren sie Chaos in meinem Erinnerungsvermögen, was natürlich wiederum zu einer allgemeinen Verwirrtheit führt. Das ging schon soweit, dass ich Rechnungen nicht bezahlt habe, ganz einfach aus der Überzeugung heraus, es bereits getan zu haben. Scheinbar nur im Traum. Leider war die Mahnung im Briefkasten keiner.

Wie erlebst Du diese Momente? Findest Du sie auch so verwirrend?

 

Willkommen werte Blogger-Welt

Endlich bin ich angekommen, in dieser weiten neuen Welt. Vor einiger Zeit hat sich der Gedanke an einen Blog wie ein Keim in meinen Kopf gesetzt. Von Tag zu Tag ist er gewachsen und jetzt hat er seine volle Blüte erreicht. Ich habe mich also neugierig und tollpatschig wie ein neu geborenes Junges durch die Blogger-Welt getastet.

Zugegeben, ich hatte mich vorher kaum mit dem Thema beschäftigt. Doch seit die Idee konkret geworden ist, ist in meinem Kopf das Chaos los. Aus dem Gedanken Online-Tagebuch entstand eine Art Mindmap-Fraktale, dessen Ende, oder eben Unendlichkeit, kaum abschätzbar ist. Natürlich wollte ich auch wissen, worüber eigentlich andere schreiben. Ich war, und bin noch, ehrlich verwundert, welcher Vielfältigkeit ich hier begegne.

Ehrlich, kennst Du das? Man startet etwas und ist voller Elan, aus der Freude heraus, etwas Tolles für sich entdeckt zu haben. Als Nächstes sieht man andere, die das Gleiche tun, und denkt sich: Die machen das alle so TOLL! Aber es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen.

In diesem Sinne: Hallo liebe Blogger-Welt!

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